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Sicherheit bei der Fußball-EM: Worauf sich Paris-Touristen einstellen müssen

Rikschas in Paris

Zwar ist nach den Pariser Terrorattacken vom vergangenen Jahr wieder weitgehend Normalität in der französischen Hauptstadt eingekehrt, doch die Folgen der Anschläge sind für Einheimische und Touristen weiterhin spürbar. Der Plan „Vigipirate“, der verschiedene Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung gegen Terrorismus vorsieht, ist aktuell auf der höchsten Stufe. Fans, die die deutsche Mannschaft bei der Fußball-EM 2016 in Paris unterstützen möchten, müssen daher mit Einschränkungen im Verkehr und verschärften Sicherheitsvorkehrungen nicht nur in den Stadien und Fanmeilen, sondern  in ganz Paris rechnen. Planen Sie daher für Besuche und Fahrten immer genügend Zeit ein. Hier einige Hinweise zu den Sicherheitsmaßnahmen.

  • Kontrollen an den Landesgrenzen: Die französische Polizei verstärkt an den Landesgrenzen ihre Kontrolle in den Zügen und auf der Autobahn, auch aus Richtung Deutschland. Daher sollte man stets den Personalausweis oder Reisepass griffbereit halten. Während der Europameisterschaft im Nachbarland verschärft zudem die deutsche Bundespolizei die Überwachung der Grenzen zu Frankreich, Luxemburg, Belgien und den Niederlanden. Wer bei einer Verkehrskontrolle an einer Bundesstraße oder Autobahn angehalten wird, muss gültige Papiere vorweisen können. Durch diese Maßnahmen sollen gewaltbereite Fans an der Einreise nach Frankreich gehindert werden.
  • Kontrollen an öffentlichen Orten: Egal ob bei Museen, Sehenswürdigkeiten oder Einkaufszentren: Beim Einlass inspiziert das Sicherheitspersonal häufig Rucksäcke und Handtaschen. Gelegentlich muss man sogar wie am Flughafen eine Sicherheitsschleuse passieren und seit den Pariser Anschlägen vom November letzten Jahres kann es auch vorkommen, dass man seinen Mantel öffnen muss (die Attentäter trugen damals nämlich Sprengstoffgürtel unter ihren Mänteln).
  • Bahnsteig-Kontrollen: Wer in Frankreich mit dem TGV oder Thalys unterwegs ist, dem kann es passieren, dass sein Zugticket schon vor dem Einsteigen in den Zug am Bahnsteig kontrolliert wird – auch das Gepäck wird bei manchen Verbindungen von der Polizei stichprobenartig geprüft. Man sollte daher unbedingt rechtzeitig vor der Abfahrt des Zuges am Bahnhof sein (ca. 20-30 Minuten). Wichtiger Hinweis: Wenn Sie innerhalb Frankreichs mit der Bahn reisen, muss ihr Gepäck unbedingt mit einem Adressanhänger versehen sein, auf dem Name und Anschrift steht.
  • Militär-Patrouillen: Schwer bewaffnete Militärangehörige und Polizisten gehören zwar nicht erst seit den Terroranschlägen 2015 in Paris zum Stadtbild, insbesondere vor den bekannten Sehenswürdigkeiten wie Eiffelturm oder Notre Dame sowie an Bahnhöfen und Flughäfen. Dennoch kann die Militär-Präsenz auf Touristen, die erstmalig nach Paris kommen, einschüchternd wirken. Erschrecken Sie auch nicht, wenn Sie in Paris unterwegs sind und vor einem Gebäude plötzlich ein Soldat mit einem Maschinengewehr im Anschlag steht. Er bewacht in diesem Falle lediglich eine jüdische Einrichtung oder einen Kindergarten. Wichtiger Hinweis: Die Polizei mag es gar nicht, wenn Sie im Dienst fotografiert wird und kann darauf sehr forsch reagieren.
  • Unbeaufsichtigtes Gepäck: Achten Sie darauf, dass Sie beim Rundgang durch die Stadt nirgends Taschen oder Rucksäcke unbeaufsichtigt stehen lassen – das gilt insbesondere in der Métro. Denn wenn ein herrenloses Gepäckstück gefunden wird, kann es zu Zugausfällen und Streckensperrungen kommen, da Experten den verdächtigen Gegenstand („colis suspect“) zur Sicherheit zerstören müssen.
  • Rucksäcke & Taschen in Museen: Aufgrund des Plan Vigipirate darf man in Museen keine großen Gepäckstücke oder Rucksäcke mehr mitnehmen und kann sie auch nicht mehr wie früher an der Garderobe abgeben. Wenn Sie also während Ihres EM-Aufenthalts einen Museumsbesuch eingeplant haben, sollten Sie daran denken, größere Taschen besser im Hotelzimmer zu lassen. Kleine Umhängetaschen stellen allerdings kein Problem dar. Informieren Sie sich am besten im Vorfeld auf der Museums-Website über sicherheitsrelevante Änderungen an den allgemeinen Bestimmungen.
  • Strenge Kontrollen bei der Fanmeile: Die Kontrollen am Eingang der Pariser Fanzone am Eiffelturm sind streng, Rucksäcke und Glasflaschen dürfen nicht mit auf das Gelände genommen werden. Alle Fans, die in die geschlossene Fanzone wollen, werden zuvor auf von Sicherheitsleuten auf verbotene Gegenstände durchsucht.
  • Sicherheitskontrollen vor den Stadien: Vor dem Stade de France und dem Prinzenpark wird es bei der Europameisterschaft in Frankreich voraussichtlich eine dreistufige Sicherheitskontrolle geben, bei der man auch abgetastet wird und die mitgebrachten Taschen gründlich untersucht werden. Man sollte daher genügend Zeit mitbringen, um pünktlich zu Spielbeginn auf seinen Plätzen zu sein.
  • Auf dem Laufenden halten: Da sich die Sicherheitslage während der EM ändern kann, sollte man sich über lokale Medien oder Behörden wie das Auswärtige Amt ständig über die aktuelle Sicherheitslage auf dem Laufenden halten.

Mehr Informationen zur EM? Hier geht’s zum Fanguide Paris. Wo Sie in Paris die Spiele der deutschen Mannschaft verfolgen können, wenn Sie keine Eintrittskarte mehr bekommen haben, erfahren Sie in diesem Artikel.

Hallo, ich heiße Martin Stäbe und arbeite im Online-Marketing. Meine Leidenschaft gehört seit meiner Jugend Frankreich. Ich liebe den Klang der französischen Sprache, Wortspiele, französische Patisserie & mehr. Auf diesem Blog möchte ich meine Erfahrungen mit diesem wunderbaren Land mit anderen Frankophilen teilen. Bonne lecture! :)

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